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Bayern bei Glasfaser hinten - Füracker ist sauer

Der Bayerische Finanzminister Albert Füracker ist unzufrieden mit dem Glasfaserausbau auf dem Land.Gigabit-Inter­net­ver­bin­dungen sind für viele Unter­nehmen essen­ziell. Laut Netz­betrei­bern ist der Nach­hol­bedarf in Bayern groß. Der Finanz­minister wider­spricht scharf.

Der Bayerische Finanzminister Albert Füracker ist unzufrieden mit dem Glasfaserausbau auf dem Land.Bild: picture alliance/dpa Beim Ausbau des Glas­faser­netzes liegt Bayern nach Berech­nungen der Tele­kom­muni­kations-Netz­betreiber bundes­weit auf dem vorletzten Platz. Ledig­lich für gut ein Drittel (34 Prozent) der Haus­halte, Unter­nehmen und Behörden waren zur Jahres­mitte Glas­faser­anschlüsse verfügbar, wie der Bundes­ver­band Breit­band­kom­muni­kation (Breko) in Berlin mitteilte.

Der bundes­weite Schnitt liegt demnach bei 43 Prozent. Nied­riger war die Glas­faser-Ausbau­quote mit je 29 Prozent demnach nur in Baden-Würt­tem­berg und Berlin. Grund­lage der Auswer­tung waren die Daten von 202 der etwa 280 in Deutsch­land tätigen Netz­betrei­bern, laut Breko ist die Unter­suchung reprä­sen­tativ.

Finanz­minister Füra­cker verär­gert

Der Bayerische Finanzminister Albert Füracker ist unzufrieden mit dem Glasfaserausbau auf dem Land.Bild: picture alliance/dpa Der offen­kundig verär­gerte Finanz­minister Albert Füra­cker (CSU) wider­sprach und warf seiner­seits den Tele­kom­muni­kations-Unter­nehmen vor, den Ausbau auf dem Land schleifen zu lassen. Im städ­tischen Raum werde die Glas­faser-Infra­struktur eher doppelt verlegt, der länd­liche Raum hingegen ohne staat­liche Förder­gelder durch die Privat­wirt­schaft weit­gehend vernach­läs­sigt. Nach Abschluss der derzeit laufenden Baumaß­nahmen werden laut Minis­terium Gigabit-Anschlüsse für 80 Prozent der baye­rischen Haus­halte verfügbar sein.

Viele Haus­halte verzichten trotz Kabel

Die "Ausbau­quote" ist in der Breko-Termi­nologie nicht gleich­bedeu­tend mit der Zahl der tatsäch­lichen Anschlüsse. Deutsch­land­weit verfügbar waren demnach im Sommer 19,9 Millionen Glas­faser­anschlüsse. Doch nur etwas mehr als halb so viele (10,5 Millionen) Haus­halte, Firmen und öffent­liche Einrich­tungen waren tatsäch­lich ans Glas­faser­netz ange­schlossen - das entspricht einer Quote von 23 Prozent.

Ursache der Diskre­panz ist laut Breko, dass viele Haus­halte auf einen Glas­faser­anschluss verzichten, auch wenn die Kabel in der jewei­ligen Straße bereits verlegt sind. In Bayern war der Studie zufolge auch der Anteil der tatsäch­lichen Anschlüsse mit 19 Prozent nied­riger als im Bundes­schnitt. Breko hat nach eigenen Angaben gut 500 Mitglieder, darunter 262 Netz­betreiber.

Streit um die Förder­politik

Breko liegt seit einiger Zeit über Kreuz mit der Staats­regie­rung und deren Forde­rung nach höheren Bundes­zuschüssen für den Gigabit-Ausbau. Laut einer Berech­nung des Verbands haben baye­rische Kommunen in diesem Jahr bereits Förder­mittel für 317 Ausbau­pro­jekte bean­tragt, das seien rund sechzig Prozent aller Anträge bundes­weit.

Zuschüsse kontra­pro­duktiv?

Breko-Landes­poli­tik­leiter Jan Simons argu­men­tierte, dass das den Glas­faser­ausbau in Bayern nicht schneller mache, sondern lang­samer: "Der Ansatz, so viel wie möglich fördern zu wollen, ist für das Ausbau­tempo aber kontra­pro­duktiv, da der geför­derte Ausbau deut­lich länger dauert, oft bis zu sieben Jahre."

Füra­cker: Taten statt Worte

Dem wider­sprach Füra­cker: "Wenn der privat­wirt­schaft­liche Ausbau auch ohne diese Förder­gelder zügig voran­schreiten würde - was er nicht tut -, wäre uns dies natür­lich deut­lich lieber." Es bleibe zu hoffen, "dass die Breko und die ausfüh­renden Unter­nehmen ihren Ausbau­ankün­digungen auch endlich Taten folgen lassen".

Das Finanz­minis­terium verweist hingegen seit langem auf den hohen Anteil länd­licher Gemeinden in Bayern, in denen sich die Verle­gung von Glas­faser­kabeln wegen großer Entfer­nungen - und damit hoher Kosten - bei vergleichs­weise wenigen Haus­halten für die Unter­nehmen nicht lohne.

Das Resümee der Bundesregie­rung in Punkto Breit­band­ausbau können die Verbände nicht teilen. Sie kriti­sieren offi­ziell die Telekom, räumen aber auf Fach­kon­gressen ein, dass die alles richtig macht.

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Quelle des vollständigen Artikels:

https://www.teltarif.de/nr0/glasfaser-bayern-ausbau-fueracker/news/96871.html

Schlagworte / Tags Telekom,

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