Nachrichten
- Kategorie: teltarif
Glasfaser für 0 Euro: So finanziert Giga Fiber den Tarif
"Das 0 Euro Internet. Gratis Glasfaser mit Giga Fiber. 0 Stress, 0 Euro, 0 Haken": So wirbt ein bislang unbekannter Glasfaser-Provider - wie bereits berichtet - seit Ende Oktober. teltarif.de hat in der ersten Meldung dazu bereits erste Bedingungen des Angebots genannt: Der Kunde muss zukünftig alle seine Überweisungen für Miete, Nebenkosten, Kredite und so weiter über einen Zahlungsdienstleister laufen lassen.
Das wird ein großes Vertrauen in ebendiesen Zahlungsdienstleister voraussetzen - und es bleibt fraglich, ob Kunden sich auf so einen "Handel" einlassen werden. Heute hat Giga Fiber weitere Details bekannt gegeben - ohne allerdings zu viel zu verraten.
Wer ist der große Unbekannte?
Das Versprechen von Giga FiberGIGA FIBER GmbH Transparenz, klare Kommunikation und ein absolut zuverlässiger Kundenservice werden bei diesem Zahlungsdienstleister also sicher als oberste Priorität gewünscht werden. Giga Fiber teilt mit, die Entscheidung "für den größten deutschen Paymentprovider aus Bad Homburg" solle Sicherheit schaffen. Damit ist schon mal klar, dass der Anbieter seinen Sitz in Deutschland und nicht im Ausland hat. Den Namen des Anbieters nennt Giga Fiber allerdings nicht.
Der Dienstleister soll allerdings in Deutschland bereits bei über 250.000 Akzeptanzstellen im Einsatz sein, darunter im Einzelhandel, an Tankstellen und in der Gastronomie. Nach Recherchen der teltarif.de-Redaktion handelt es sich dabei höchstwahrscheinlich um die First Data GmbH in Bad Homburg mit ihrer Marke TeleCash.
So ganz "deutsch" ist das Unternehmen damit allerdings doch nicht: TeleCash gehörte früher der Deutschen Telekom (T-Systems) und war eine Zeit lang führend bei der Abwicklung von Zahlungen über Girocard und Kreditkarten. Später kam TeleCash zu First Data, und wieder einige Jahre später wurde First Data von dem US-Konzern Fiserv, Inc. übernommen, der in Deutschland wieder vermehrt mit dem alten Markennamen TeleCash auftritt. Die Verarbeitungssysteme sollen von der weltweit größten nicht-börsennotierten Prüfungsgesellschaft DEKRA und der Datenschutz von TÜV Rheinland zertifiziert sein.
So soll die Finanzierung funktionieren
Eine entscheidende Bedingung für die Nutzung des Null-Euro-Internetanschlusses sei, dass Kunden bestimmte Zahlungen über die Giga Fiber und ihren Paymentdienstleister leisten. Konkret seien das die Zahlungen für Kaltmiete und Energie. Dieser Service sei - wie bei allen Zahlungen im stationären Geschäft - kostenfrei und gelte ab dem Zeitpunkt, ab dem Glasfaser verlegt ist und genutzt wird.
Der Kunde bekomme damit eine Möglichkeit von Giga Fiber zur Verfügung gestellt, um die Payment-Funktionen "sicher, flexibel und bedienerfreundlich" zu nutzen. Es werde kein Mindestumsatz vorgeschrieben, da sich das Verfahren über die unterschiedlichen Nutzergruppen und deren durchschnittliche Umsätze tragen soll. Die Zahlungen an die Leistungserbringer, wie beispielsweise aus dem Bereich Energie, könnten über die bereitgestellten Verfahren "sicher und wie gewohnt abgewickelt werden".
Zusätzlich sollen Mieter ihre Miete künftig später als am 1. des Monats gegen eine geringe Gebühr bezahlen können - der Vermieter soll die Miete beziehungsweise die Energiekosten dennoch bereits zum vereinbarten Stichtag erhalten. Damit bemüht sich Giga Fiber zu versichern, dass es bei dem Modell "nicht um die Erhebung und Nutzung von Kundendaten geht".
Giga Fiber selbst wiederum partizipiere über ein Cashback-Verfahren an den Einsparungen, die durch diese Zahlungswege entstehen und werde diese Einnahmen direkt in den Null-Euro-Anschluss "reinvestieren".
Einen Bericht des Handelsblatts, der den Glasfaserausbau in der Krise sieht, hat der Branchenverband VATM zurückgewiesen. Er stellt aber klare Forderungen.
Anzeige:Quelle des vollständigen Artikels: