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Glasfaser: Telekom & o2 intensivieren Zusammenarbeit
Die Deutsche Telekom und o2 Telefónica werden im Bereich Glasfaser künftig noch enger zusammen arbeiten. Das haben beide Unternehmen heute mitgeteilt und einen Vertrag über ein neues Einkaufsmodell für die Vermarktung von Glasfaseranschlüssen im Netz der Telekom geschlossen. Dieses Einkaufsmodell bietet für o2 Telefónica die Möglichkeit, das neue Glasfaser-Angebot der Telekom auch an die eigenen Kunden zu verkaufen. Bereits 2020 hatten sich beide Unternehmen auf die Verlängerung ihrer damaligen Zusammenarbeit im Festnetz geeinigt.
7,4 Millionen Haushalte erreichbar
o2 Kunden können Glasfaserleitungen der Telekom bekommen, wo sie schon verfügbar sind.Grafik: Deutsche Telekom / o2-Telefónica Derzeit kann o2 Telefónica aufgrund einer Kooperation mit der Deutschen Telekom Glasfaser-Tarife an aktuell 7,4 Millionen Haushalte vermarkten, jährlich sollen rund zwei Millionen Haushalte dazukommen. Dort, wo die Deutsche Telekom ihr Glasfaser-FTTH-Netz schon ausgebaut hat oder in Zukunft weiter ausbauen wird, kann o2-Telefónica auf Basis des Vertrages den Anschluss und die Nutzung der Glasfaser zu gleichen Ausgangsbedingungen wie die Deutsche Telekom vermarkten.
Anschlüsse "gleichschnell" buchbar
Das bedeutet unter anderem, so erklären es Telekom und o2, dass die Kunden von o2 genauso schnell angeschlossen werden können, wie die Kunden der Telekom und auch die gleichen Leistungen bei Betrieb und Entstörung des Glasfaseranschlusses erhalten. Beide Unternehmen können ihre Tarife während der gesamten Vorvermarktungs- und Ausbauphase gleichzeitig anbieten. Die Kunden haben dadurch eine größere Auswahl, da sie zwischen den verschiedenen Tarifen von o2 Telefónica und der Deutschen Telekom wählen können.
Das kann z.B. interessant sein, wenn schon ein Mobilfunkanschluss von o2 oder von der Telekom vorhanden ist und dabei die Kombinationsrabatte ("Konvergenzrabatte" für Festnetz und Mobilfunk) genutzt werden können.
Menschen und Unternehmen profitieren von Zusammenarbeit
Kerstin Baumgart, Geschäftsführerin Wholesale Telekom Deutschland GmbH, hat den Vertrag mit Andreas Laukenmann (o2) ausgehandelt.Foto: Deutsche Telekom „Von dieser Zusammenarbeit profitieren viele Menschen und Unternehmen in Deutschland. Die Telekom steht für das Prinzip der offenen Netze, Open Access, und Kooperationen. Jeden dritten Anschluss stellen wir über Kooperationen und Gemeinschaftsunternehmen bereit. Auch mit diesem Vertrag wollen wir die Auslastung unseres Breitbandnetzes weiter steigern. Die finanziellen Mittel, die wir erhalten, investieren wir in den Ausbau unserer Highspeed-Netze und in das beste Kundenerlebnis“, betonte Dr. Kerstin Baumgart, bei der Telekom Deutschland für die Großkunden ("Wholesale") zuständig. Andreas Laukenmann (Vorstand Privatkunden bei o2) hat den Vertrag mit Kerstin Baumgart (Telekom Deutschland) ausgehandelt.Foto: o2-Telefónica / Bernhard Huber „Mit dem neuen Vertrag erhalten unsere o2 Kunden einen noch attraktiveren Zugang zu Deutschlands größtem Glasfasernetz. Wir bieten ihnen damit High-Speed-Zugang zu einem sehr attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Denn sie erhalten unsere Glasfaser-Tarife zum gleichen Preis wie für DSL oder (Koax-)Kabel (je nachdem was vor Ort verfügbar ist). So können o2 Kunden ohne zusätzliche Kosten auf Glasfaser umsteigen, sobald diese bei ihnen verfügbar ist“, sagt Andreas Laukenmann, der neue Privatkundenvorstand bei o2 Telefónica.
Telekom: 8,8 Millionen Haushalte können Glasfaser-Tarif buchen
Die Gigabitstrategie der Bundesregierung sieht vor, dass bis 2030 alle Haushalte in Deutschland Glasfaser nutzen können. Die flächendeckende Versorgung mit Glasfaser ist entscheidend für die Digitalisierung des Landes. Der Datenverbrauch wächst exponentiell und wird durch neue digitale Anwendungen wie Telemedizin oder SmartHome weiter steigen.
Aktuell können im Netz der Telekom 8,8 Millionen Haushalte einen Glasfaser-Tarif mit bis zu einem Gigabit pro Sekunde buchen. 36 Millionen Haushalte können im Telekom-Netz mindestens einen Tarif mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) oder mehr buchen. Davon können über 30 Millionen Haushalte sogar einen Tarif mit bis zu 250 MBit/s oder mehr erhalten.
Die Telekom betreibt in Deutschland ein Glasfasernetz, das über 770.000 Kilometer lang ist. Das Unternehmen baut in ganz Deutschland Glasfaser aus und will auch in diesem Jahr 2,5 Millionen weiteren Haushalten Glasfaser bereitstellen. Bis 2030 will die Telekom mindestens 25 Millionen Haushalten einen Glasfaser-Anschluss ermöglichen. Bis Ende 2024 sollen es zehn Millionen Anschlüsse sein.
Eine Einschätzung (von Henning Gajek)
Diese Kooperation ist für die Kunden eine gute Nachricht. Anstatt sich gegenseitig mit massiver Kritik oder zeitraubenden Verfahren bei der Beschlusskammer der Bundesnetzagentur oder vor Verwaltungsgerichten zu bekriegen und damit wertvolle Zeit zu verlieren, haben sich zwei große Anbieter schlicht und ergreifend geeinigt. Ähnliche Verträge gibt es auch mit Vodafone übrigens.
Der Kunde möchte einen bezahlbaren und stabilen Internetzugang und die Glasfaser ist hier zukunftssicher und robust, beispielsweise wenn es länger regnet und Kupferleitungen schon in die Knie gehen.
Jetzt wäre noch zu wünschen, dass überall da, wo die o2-Beteiligung "Unsere Grüne Glasfaser" ausbaut, genauso unbürokratisch auch Telekom-Kunden einen Anschluss bekommen können, ohne den Anbieter wechseln oder einen zusätzlichen Vertrag bei einem neuen (unbekannten) Anbieter unterschreiben zu müssen.
Eine Kooperation der größeren Art: Ganz Europa soll "Netflix" über die Telekom bekommen.
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https://www.teltarif.de/nr0/telekom-o2-telefonica-kooperation-glasfaser/news/96136.html