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Telekom: Glasfaserausbau in Münchner Innenstadt
Die Telekom hat angekündigt, ihren Glasfaserausbau im Stadtgebiet München zu erweitern. Neben dem bereits laufenden Ausbau außerhalb des Zentrums will die Telekom nun auch im Innenstadtbereich ein Glasfasernetz für insgesamt rund 674.000 Haushalte und Unternehmen bis Ende 2032 ausbauen.
Die Arbeiten sollen in Kürze beginnen. Pro Jahr sollen so 80.000 bis 110.000 Münchner vom Ausbau des Glasfasernetzes profitieren. Am Ende sollen rund eine Million Münchner Haushalte mit Glasfaser bis in die Wohnung (FTTH) versorgt werden können.
Ausbauleistung in der Landeshauptstadt erhöht
Neben den Außenbezirken soll auch die Münchner Innenstadt mehr Glasfaser von der Telekom bekommenFoto/Grafik: Deutsche Telekom Der Glasfaserausbau im Innenstadt-Bereich soll zusätzlich zu dem bereits seit 2021 laufenden Ausbau in den Außenbezirken von München erfolgen. Die Telekom bietet seinen Mitbewerbern Open Access an, was idealerweise bedeutet, dass interessierte Kunden bei ihrem bereits bekannten Anbieter bleiben können, sofern dieser einen Whole-Buy-Vertrag bei der Telekom abschließt. Rahmen-Verträge wurden bereits mit Vodafone, 1&1 oder Telefónica abgeschlossen.
Ausbau in Bayern
Nicht nur in München, sondern "in ganz Bayern" baut die Telekom Glasfaser aus, kündigte das Unternehmen an. Seit 2018 hätten 1,15 Millionen Haushalte in Bayern vom eigenfinanzierten Ausbau der Telekom profitiert. Durch geförderte Projekte und Kooperationen seien etwa 250.000 Haushalte dazu gekommen.
Insgesamt gebe es jetzt in Bayern rund 1,4 Millionen Glasfaserhaushalte der Telekom. Allein für dieses Jahr hat die Telekom über 300.000 neue Glasfaseranschlüsse im Freistaat auf der Agenda.
Argumente für Glasfaser
Wer in der Technik nicht so tief drin steckt, soll mit folgenden Argumenten überzeugt werden:
Im Vergleich zu Kupferleitungen ermöglichen Glasfaserkabel deutlich höhere Übertragungsraten. Einfacher erklärt: Über einen Glasfaseranschluss lassen sich rasend schnell riesige Datenmengen herauf- und herunterladen. Glasfaser ermöglicht die zuverlässigste und schnellste Verbindung im Vergleich zu anderen Übertragungswegen. Damit haben Kunden einen zukunftssicheren Anschluss für digitales Lernen und Arbeiten, Streaming und Gaming, alles gleichzeitig. Glasfaser ist weniger störanfällig und robuster gegenüber äußeren Einflüssen wie z.B. Wasser. Gerade für ältere Menschen mit einem Hausnotruf bietet eine Glasfaseranbindung mehr Schutz vor möglichen Störungen. Glasfaser ist gut für das Klima, weil weniger Energie verbraucht wird als im bestehenden Kupfernetz. Ein Glasfaseranschluss steigert den Wert einer Immobilie. Wenn das Haus, die Wohnung oder das Geschäft verkauft oder vermietet werden soll, ist ein schneller und zuverlässiger Internetanschluss ein gutes Verkaufsargument. Glasfaser ist die beste Infrastruktur für die nächsten Jahrzehnte.Was müssen Interessenten beachten?
Viele Kunden glauben, die Glasfaser käme "von selbst". "Nein", sagt die Telekom: "Der Glasfaseranschluss kommt nicht von allein ins Haus. Immobilienbesitzer müssen ihre Zustimmung geben." Wer zur Miete wohnt, muss lediglich einen Glasfaser-Tarif buchen oder sich auf telekom.de/glasfaser registrieren.
Die Telekom kümmere sich dann um die Absprache mit dem Immobilienbesitzer und werde jetzt alle Eigentümer, Hausverwalter und Wohnungswirtschaften anschreiben und über die notwendigen Maßnahmen im Detail informieren.
Eine Einschätzung (von Henning Gajek)
Das Ziel ist klar: möglichst viele Bürger möglichst schnell mit Glasfaser versorgen. Wo die Telekom baut, können private Mitbewerber bei der Telekom im Zuge von "Open Access" die Leistung "einkaufen" und sparen sich den Stress mit parallelen Leitungen und Kunden, die sich nicht zwischen zwei Anbietern entscheiden können. Stammkunden bleiben gerne beim bewährten Anbieter, wenn der die neueste Technik im Angebot hat.
Umgekehrt müssen Unternehmen im Wettbewerb der Telekom Angebote unterbreiten, die deren Preis- und Qualitätsvorstellungen entspricht, was - zugegeben - kein einfaches Unterfangen ist. Das kann sich aber am Ende lohnen, weil die Auslastung des eigenen Netzes steigen wird. Wo Ressourcen oder Person fehlen, könnten Kooperationen eine interessante Alternative sein.
Wo es immer wieder hakt, sind widerspenstige Hausverwaltungen oder einzelne Hausbesitzer, die sich gegen einen Inhouse-Ausbau mit Glasfaser sperren, weil sie Angst vor Baulärm, Staub und Dreck oder unklaren Folgekosten haben oder weil sie sich vertraglich an Kabel-TV-Anbieter gebunden haben, die um alles in der Welt verhindern wollen, dass die technisch bessere Glasfaser ihr Geschäft endgültig ruiniert.
Nur das ist kurzfristig gedacht. Vielleicht muss die Politik hier sanften Druck auf die Eigentümer und Vermietergesellschaften ausüben, dass eine Verhinderung des Glasfaserausbaus künftig nicht mehr möglich ist. Auch die Koax-TV-Kabel-Anbieter-Fraktion sollte heilfroh sein, wenn die technisch komplex zu wartenden und störanfälligen und energiefressenden Koax-Kabel-Systeme endlich durch echte Glasfaser bis in die Wohnung (FTTH) ersetzt werden.
Widerspenstige Hausbesitzer, welche die Glasfaser der Telekom nicht ins Haus lassen wollen, sind ein echtes Problem.
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https://www.teltarif.de/nr0/telekom-glasfaser-muenchen/news/96305.html