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Telekom: Mini-Sender, 5G SA und Handy ohne Apps
Die Deutsche Telekom zeigt auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona unter anderem eine besonders kompakte Mobilfunk-Basisstation. Vorgestellt wurde die Technik schon im Sommer vergangenen Jahres. Damals handelte es sich noch um einen Prototypen. Jetzt ist der kleine Sendemast in Deutschland und in den USA kommerziell verfügbar.
Gedacht ist die kleine Funkstation, um beispielsweise eine optimierte Netzabdeckung auf Messen, Festivals und Sport-Großveranstaltungen anbieten zu können. Innerhalb von 30 Minuten soll der Sender einsatzbereit sein - wenn er denn ans Kernnetz angebunden werden kann. Das kann über Richtfunk, Glasfaser oder Satellit realisiert werden. Telekom-Pressekonferenz auf dem MWC 2024Foto: teltarif.de Als praktischen Anwendungsfall nannte die Telekom die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland, die im Sommer in Deutschland stattfindet. Hier gilt es, nicht nur in den und rund um die Stadien eine optimierte Versorgung anzubieten. Auch Public Viewing Events wollen gut versorgt sein, sodass die Nutzer einen schnellen Internet-Zugang über LTE oder 5G zur Verfügung haben.
5G Standalone für Endverbraucher vor dem Start
Die Telekom nannte im Rahmen ihrer Pressekonferenz auf der Messe in Barcelona auch Anwendungsbeispiele für 5G Standalone. Im professionellen Bereich sei das beispielsweise Network Slicing, sodass der Netzbetreiber Kunden eine bestimmte Bandbreite garantieren kann. So können Fernsehsender Übertragungen über das Mobilfunknetz realisieren - ggf. sogar vom Handy aus. Mobilfunk-Basisstation im KleinformatFoto: teltarif.de Bislang musste für Außenübertragungen oft ein Übertragungswagen mit Satellitentechnik eingesetzt werden. Die Lösung über das 5G-Netz ist deutlich weniger aufwändig. Das macht sich auch auf der Kostenseite bemerkbar. Auch Bundesbehörden nutzen laut Telekom Network Slicing für Datenübertragungen. Dabei geht es weniger um Bandbreite, als vielmehr um Sicherheit.
Die Telekom erläuterte weiter, zum 5G-Standalone-Angebot gehöre nicht nur die Freischaltung des Netzstandards für die Kunden. Auch Netzwerk-Features wie L4S (Low Latency Low Loss Scalable Throughput) und ATSSS (Access Traffic Steering, Switching, and Splitting) seien nötig, um den Kunden einen Mehrwert zu bieten. Im zweiten Halbjahr 2024 sollen die Features für Endkunden zur Verfügung stehen.
Netzbetreiber machen sich für mehr Kundenschutz stark
Die Telekom hat ferner angekündigt, eine neue API (Application Programming Interface) kommerziell auf den Markt zu bringen. Diese soll helfen, die digitalen Identitäten von Kunden zu schützen und Online-Betrug zu verhindern. Über die neu eingeführte API Number Verify kann eine App die Mobilfunknummer eines Nutzers im Hintergrund verifizieren. Dafür ist keine Zwei-Faktor-Authentifizierung per SMS mehr erforderlich. 5G SA kommt im zweiten Halbjahr 2024 für PrivatkundenFoto: teltarif.de Die neue Netzwerk-API wird in Deutschland gemeinsam mit Vodafone und Telefónica unter dem Dach der GSMA Open Gateway Initiative eingeführt. Die drei Betreiber arbeiten unter anderem mit Vonage zusammen. Über die Vonage-Plattform wird zum einen die standardisierte Netzwerk-Schnittstelle für Geschäftskunden bereitgestellt. Zum anderen übernimmt die Plattform das Routing an den jeweiligen Netzbetreiber. So können Geschäftskunden sicherere Apps und Dienste entwickeln, und alle Mobilfunkkunden in Deutschland erreichen.
T-Mobile US mit zusätzlichem Standbein
In den USA ist T-Mobile nicht nur als klassischer Mobilfunk-Anbieter erfolgreich. Mit Routern, die den LTE- und 5G-basierten Internet-Zugang in einen WLAN-Hotspot wandeln, greift die US-Tochter der Deutschen Telekom auch Festnetz- und Kabelanbieter an. Das 5G-Netz von T-Mobile US erreiche mittlerweile 98 Prozent der Bevölkerung. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 96 Prozent. Gute Netzabdeckung diesseits und jenseits des AtlantiksFoto: teltarif.de Ein weiteres großes Messe-Thema der Telekom sind Smartphones ohne Apps. Diese gibt es zunächst nur in Form von Prototypen, die zur Demonstration der Features auf dem Mobile World Congress entwickelt wurden. Künstliche Intelligenz soll dabei die Anfragen der Kunden beantworten und beispielsweise Produkte auf Amazon kaufen oder Fotos zu Produkten auf dem Handy-Display anzeigen, nach denen der Nutzer gesucht hat.
Das Concept KI-Phone wurde abseits der Telekom-Pressekonferenz auch im Rahmen einer Veranstaltung vorgeführt, das der Netzbetreiber gemeinsam mit Qualcomm veranstaltet hat. Details zum Concept KI-Phone der Telekom haben wir in einer eigenen Meldung zusammengefasst.
Anzeige:Quelle des vollständigen Artikels:
https://www.teltarif.de/nr0/telekom-mwc-neuheiten/news/94742.html