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Telekom: ver.di Warnstreik beim Kundenservice
Regelmäßig berichten wir über Netzausbau, Service und Tarife. Dabei kommt vielleicht zu kurz, dass dahinter auch Mitarbeiter stehen, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen. Aktuell stehen Tarifverhandlungen an. Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Telekom hat die Gewerkschaft "Ver.di" am Wochenende bundesweit zu Warnstreiks im Kundenservice der Telekom aufgerufen. Das bedeutet, dass bei Anrufen beim Kundenservice (0800-3301000) mit Wartezeiten oder schlimmstenfalls mit "Besetzt" zu rechnen ist.
Warnstreiks Montag - Verhandlungen Montag und Dienstag
Diese sollen heute fortgesetzt werden, parallel zur vierten Verhandlungsrunde, die für Montag und Dienstag in Potsdam angesetzt ist, wie Verdi mitteilte. In Potsdam ist heute eine zentrale Kundgebung geplant, zu der etwa 4.500 Beschäftigte der Telekom erwartet werden. Zur Betonung ihrer Forderungen, ging die Gewerkschaft ver.di hoch hinauf: Auf den Berg Brocken (1141m) im Harz.Foto: Picture Alliance/dpa Auch auf dem Berg Brocken (Harz) hatte eine Kundgebung stattgefunden. Dort oben befinden sich u.a. Sendeeinrichtungen, die von der Telekom betreut werden.
Die Forderung: 12 Prozent mehr, mindestens 400 Euro
Verdi fordert für rund 70.000 Tarifbeschäftigte eine Einkommenssteigerung von 12 Prozent, mindestens aber um 400 Euro pro Monat, bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Telekom hatte zuletzt angeboten, die Gehälter ab 2025 um 4,2 Prozent zu erhöhen. Zum 1. Oktober 2025 sollen alle Gehälter um einen Festbetrag von 150 Euro monatlich angehoben werden. In diesem Jahr soll es eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von 2000 Euro geben. Verdi wies das Angebot als unzureichend zurück.
Eine Einschätzung (von Henning Gajek)
Die Löhne und Gehälter bei der Telekom, so hört man, seien gut. Gut bezahlte Leute sind loyaler gegenüber ihrem Arbeitgeber und leisten (im Idealfall) auch bessere Arbeit. Somit ist mit großer Sicherheit davon auszugehen, dass sich ver.di und Telekom einigen werden. Nicht aus den Augen verlieren sollte man die vielen kleineren Unternehmen im Wettbewerb zur Telekom. Wo sie mit niedrigen Tarifen punkten wollen, können sie ihre Mitarbeiter auch nicht so üppig entlohnen oder lagern ins weit entfernte Ausland oder an "KI" aus. Das merkt der Kunde, wenn er sinnfreie Antworten von einer KI bekommt oder sein Problem nicht oder stark verzögert gelöst wird.
Seitdem der Telekom Chef Tim Höttges heißt, verliefen "T"-Tarifverhandlungen ohne großes Getöse ab.
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https://www.teltarif.de/nr0/tarife-telekom-kundenservice-verdi/news/95447.html