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Trübe Aussichten für Sky Stream
Lange hat Sky am traditionellen Pay-TV-Geschäft über Kabel und Satellit festgehalten. Mit Sky Stream schwenkt man nun um und setzt auf eine All-in-One Streaming-Lösung. Der wichtigste Punkt dabei ist allerdings, dass Sky sich hiermit vom Content-Provider zum Content-Aggregator entwickelt. Doch damit ist Sky längst nicht mehr allein, zudem kommt der Schwenk in Richtung Streaming zu spät.
Intensiver Wettbewerb
Wird Sky Stream zum Erfolg?Foto: Sky Streaming-Aggregatoren, ergänzt um eigene Inhalte, gibt es mittlerweile viele, besonders hervorzuheben sind dabei MagentaTV der Deutschen Telekom sowie Amazon, die auf ihrer Fire-TV-Oberfläche ebenfalls zahlreiche Drittanbieterdienste integrieren. Auch die ProSiebenSat.1-Tochter Joyn, mit welcher Sky bei Sky Stream eine Partnerschaft geschlossen hat, setzt selbst auf die Einbindung der Konkurrenz.
Dementsprechend werden Streaming-Aggregatoren ohnehin bereits in zahlreichen Haushalten genutzt und in vielen Fällen lassen sich dort bereits Inhalte von Sky bzw. WOW problemlos nutzen. Ein wesentlicher Punkt ist in diesem Zusammenhang, dass diese Dienste in der Regel monatlich gekündigt werden können, wobei Sky bei der Produktvorstellung abseits des Einstiegspreises von 15 Euro pro Monat weitere Details zu Kosten und Vertragslaufzeiten schuldig blieb.
Technik-Defizite
Viele Abonnenten ahnen bereits, was auf sie zukommen könnte. So fiel Sky in der Vergangenheit im Streaming immer wieder durch technische Defizite auf. Schwammige Auflösung ohne 4K, schlechter Sound und vor allem eine beschnittene Hardware und Software, welche Nutzer zur Weißglut trieb. Die mittlerweile buchstäblich aus der Zeit gefallene Sky-Q-Hardware ist ein weiteres Negativbeispiel hierfür.
Außerdem stellt sich die Frage, warum es für einen Streaming-Aggregator überhaupt zusätzliche Hardware benötigt. Anbieter wie Joyn und waipu.tv zeigen bereits, dass sich dieses Konzept auch einfach per App umsetzen lässt - selbst wenn es dort oft an Premium-Inhalten fehlt. Letztendlich kam bei Sky stets der Eindruck auf, dass Streaming nur ein lästiges Übel ist, welches man aufgrund eines immer schärferen Wettbewerbs im Angebot haben muss.
Kein konsequenter Schritt
Wirklich glaubwürdig wäre Sky mit seinem Angebot, wenn man gleichzeitig einen Schlussstrich unter die Kabel- und Satellitenverbreitung gezogen und Sky Stream auch technisch voll ausgestattet hätte. Wenn es für 15 Euro pro Monat ein "All you can eat"-Streaming-Buffet gibt (inklusive Sky in 4K und Dolby Sound sowie Inhalte von Mitbewerbern), wäre das natürlich eine Kampfansage an die Konkurrenz, vor allem wenn sich in einem solchen Paket niemand zwei Jahre binden muss.
Am Ende ist Sky Stream aber wahrscheinlich wieder nur das, was Sky immer liefert: Ein halbgares Streaming-Produkt mit technischen Defiziten sowie kräftigen Aufpreisen für Premium-Inhalte. Zudem sollte man sich auch generell fragen, welchen Mehrwert Sky heute überhaupt noch bietet. Wer hauptsächlich Filme und Serien schaut, dabei kein Problem mit ein paar Werbeeinblendungen hat, kommt bei Netflix immer noch deutlich günstiger weg. Denn dort gibt es den Streaming-Spaß schon zum Einstiegspreis von 4,99 Euro im Monat. Selbst bei Buchung eines weiteren Dienstes fährt man immer noch günstiger als mit Sky Stream.
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https://www.teltarif.de/nr0/streaming-sky-kommentar-meinung/news/96171.html